Im Lastenaufzug
Seit beinahe einem halben Jahr war Jens in unserer Abteilung. So lange er da war, wurde viel um ihn orakelt. Ein wahnsinnig gut aussehender junger Mann war er, zweiundzwanzig Lenze und im guten alten Sinne ein vollendeter Gentleman. Sicher nicht so einfach, wenn man mit acht mutwilligen Weibern in so etwas wie einem Großraumbüro arbeitete. Die Weiber, sie waren alle zwischen einundzwanzig und dreiunddreißig, waren sich ausgesprochen oder unausgesprochen einig, diesen Jungen nicht von der Bettkante zu stoßen. Leise Hoffnungen machten sich einige Mädels von uns, weil Jens noch niemals mit einer Frau gesehen wurde und er auch noch nicht von einer Freundin oder gar Verlobten gesprochen hatte. Ein paar Tage machte mal das Gerede die Runde, er sei homosexuell. Eigentlich war ich es, die diese Behauptung ad absurdum führte. Ich hatte hinter ihm gestanden und mit ausgestrecktem Arm etwas auf seinem Bildschirm erklärt. Mir war nicht entgangen, dass mein Mund seinem Nacken ziemlich nahe gekommen war. Er spürte wohl meinen warmen Atem und ich sah, wie es heftig in seiner Hose zuckte. Natürlich überspielte ich das, aber in mir war der Wunschtraum geboren, diesen Mann zu verführen. Während der nächsten Tage hatte ich ein aufmerksames Auge auf ihn. Immer mehr erregte es mich, wenn ich mal wieder mitbekam, dass sein Blick mich suchte. Ich steigerte mich so weit in den Gedanken, dass ich schon ziemlich feucht von ihm träumte. Sachen tat er in der Nacht mit mir, die ich zwar gelesen, aber noch niemals getan hatte. Schließlich konnte ich mit meinen zwanzig Jahren auch noch nicht mit zu vielen Erfahrungen aufwarten.
Eines Morgens stand ich nach der Dusche splitternackt vor dem Spiegel. Kritisch betrachtete ich meine kugelrunden Brüste mit den niedlichen Brustwarzen, die sich mit der Zeit intensiver Betrachtung immer größer machten. Ich streichelte mit feuchten Fingerspitzen über die dunkelbraunen Höfe und über die winzigen Warzen, die sie besetzten. Gefällig warf ich meine blonde Mähne nach rechts und links. Wie hübsch mein Gesicht war, hatten mir viele Menschen schon seit der Kindheit immer wieder gesagt. Mein schöner flacher Bauch war nicht das Produkt einer Diät, sondern meines disziplinierten Sports. Meinen Schamhügel konnte ich nicht betrachten, ohne sehnsüchtig danach zu greifen. Bei einem Griff blieb es nicht. Ich musste einfach das vollenden, was im Traum begonnen hatte und unter der Dusche aufgefrischt wurde. Ohne einen herrlichen Orgasmus wollte ich mich nicht auf den Arbeitsweg machen. Vielleicht war es dieser wollüstige Morgen, der mich darauf brachte, Jens endlich zu verführen. Es war der Tag, an dem die Lohnunterlagen für das gesamte Personal ausgedruckt werden mussten. Es fiel mir nicht schwer, Jens zu überzeugen, mich in den Keller zu begleiten, um das Druckerpapier zu holen.
Der Lastenaufzug war einfach nur noch ein Relikt vergangener Jahre. Fast niemand benutzte ihn mehr, aber er war eben noch in Funktion. Als ich mit Jens in dem alten Kasten stand, ich mit dem Rücken zu den Bedienungsknöpfen, nutzte ich mein Wissen von der Macke des alten Gerätes aus. Zwischen zwei Etagen blieben wir stehen. Ich bemühte mich, den Eindruck zu vermitteln, dass ich den Notrufknopf betätigte. Weil nichts geschah, musste mir Jens die Räuberleiter machen, damit ich wenigstens die Luke öffnen und frische Luft hereinlassen konnte. Geschickt blieb ich beim Absteigen mit dem Saum des Kleides an seinem Kopf hängen. Ich musste ein Lachen mühevoll unterdrücken. Ich sah nach unten. Mein Plan ging auf. Jens hing mit seinem Kopf unter meinen Rock. Er musste meine nackte Scham direkt vor Augen haben. Ich hatte zuvor schon in der Toilette meinen Slip ausgezogen.
Ich hatte den Mann unterschätzt. Plötzlich verlor ich den Halt unter dem Fuß, der in der Räuberleiter gestanden hatte. Jens ließ mich aber nicht fallen, sondern meine Beine durch seine Hände gleiten. Am Hintern packte er mich fest, schaute mir tief in die Augen und raunte: „Du kleines Biest hast den Aufzug mutwillig angehalten … und du hast auch nicht um Hilfe gerufen.“
Kess antwortete ich: „Vielleicht hilfst du mir ja.“
Mehr musste ich ihm wohl nicht sagen. Ich widersprach auch mit keinem Wort seinen Behauptungen von meiner Hinterlist. Ich kam gar nicht dazu, denn seine Lippen verschlossen augenblicklich meine. Unsere Zungen balgten sich. Wild schleckten wir uns gegenseitig ab. Ganz deutlich zeigten wir uns so gegenseitig unsere heiße Sehnsucht. „Und wenn uns jemand befreit“, konnte ich nur mit schwacher Stimme entgegensetzen, als er mir einfach das Kleid über den Kopf zog. Er musste verrückt geworden sein. Es brauchte ja nicht mal jemand kommen. Man hatte oben ja unseren Weggang bemerkt. Als seine Lippen zum ersten Mal über meine Brüste huschten, dann wieder hinauf zu den Ohren und herunter bis zum Bauchnabel, hatte ich keine Gedanken mehr für die Umwelt. Ich war selig und ließ mich völlig von meinen wundervollen Gefühlen gefangen nehmen. Während Jens unablässig meine Backen knetete, vernaschte er meine steifen Knospen. Oh, er kannte sich mit Frau aus. Immer wieder streichelte er mit der Zungenspitze die Warzen von unten her. Geflissentlich drückte er mir eine Hand auf den Mund, weil meine genießerischen Laute in der metallenen Hülle gefährlich widerhallten. Ich begriff und bemühte mich, nur noch durch raschen, pfeifenden Atem zu reagieren. Mehr konnte ich meine Lust nicht unterdrücken. Ich fühlte mich so wohl, dass ich überhaupt nicht daran dachte, meine Neugier auf den Mann zu befriedigen. Erst als mich etwas hart an den Bauch stieß, loderte in mir wieder das Verlangen auf, das an dem Mann zu erforschen, was ihm schon eine Weile nachgesagt wurde. Keiner wusste genau, woher es gekommen war, aber alle Frauen der Abteilung redeten irgendwann davon, dass Jens eine erstaunliche Ausstattung haben sollte. Im Aufzug gab ich nun den Lästermäulern recht. Sehr viele Vergleichsmöglichkeiten hatte ich zwar nicht, aber was ich aus seiner Hose springen ließ, das jagte mir schon einen mächtigen Schauer über den Rücken und durch den Leib.
Mir wurde langsam unheimlich. Splitternackt stand ich da und er mit weit offener Hose. Er ließ sich gar nicht beirren. Ich hatte bestenfalls mit einem stürmischen Quickie gerechnet. Nun bekam ich erst mal ein Petting, wie es im Buche steht. Er gehörte wohl zu den wenigen verständigen Männern, die nie eine Frau bestürmen, ehe sie sich sicher sein können, dass sie auch schön empfangsbereit ist. Ich war es binnen Minuten. Als ich mich zum ersten Mal ausgezittert und genüsslich ausgewimmert hatte, bequemte sich Jens endlich zum eigentlichen Akt. Unvergesslich wird der mir ewig bleiben. Später bewies er mir allerdings noch öfter, wie lange er uneigennützig eine Frau verwöhnen konnte, ehe er sich selbst entspannte.